Tilde

Tilde

mixed Media

Empartolution /Künstlerforum Bonn / 2016

 

 How to draw artistic links between the megalopolis Cairo and the federal town Bonn,  despite their enormous differences? This question was the starting point for Julika Meyer's  research during her artist residency in Bonn as part of the Egyptian-German exhibition project EMPARTOLUTION. The artist from Munich found her answer in the flood. While the surge of the Rhine poses an annual threat to the citizens of Bonn, the Nile mud was of utmost importance for the fertility of the land until the construction of the Aswan dam, of which the now obsolete Nilometer in the Egyptian capital still bears witness. In a semantic inversion characteristic of Julika Meyer's works, referencing both abundance and water scarcity, the sandbags in her installation "Tilde" in the exhibition "Strom - stream - Magra" are filled with the element of menace, water from the Rhine, rather than the usual sand. The infinite loop of a female murmur announcing the water level refers to mythical water creatures such as sirens and mermaids.

 

Wo lassen sich, trotz ihrer gewaltigen Unterschiede, künstlerische Verbindungslinien zwischen der Megalopolis Kairo und der Bundesstadt Bonn ziehen?
Zu dieser Frage forschte die Münchner Künstlerin Julika Meyer während ihrer Künstlerresidenz in Bonn im Rahmen des ägyptisch-deutschen Ausstellungsprojekts EMPARTOLUTION. Sie fand eine Antwort im Hochwasser. Während für die Bonner Anwohner der über die Ufer tretende Rhein eine jährliche Bedrohung darstellt, war der Nilschlamm bis zum Bau des Staudamms in Assuan von größter Bedeutung für die Fruchtbarkeit des Landes, wovon bis heute das mittlerweile überflüssige Nilometer in der ägyptischen Hauptstadt zeugt.
 In einer für Julika Meyers Arbeiten typischen semantischen Umkehrung, die sowohl Fülle als auch Wasserknappheit referiert, sind die Sandsäcke in ihrer Installation „Tilde“ in der Ausstellung „Strom – stream – Magra“ nicht wie gewöhnlich mit Sand, sondern mit dem Element der Bedrohung, dem Rheinwasser, gefüllt. Eine flüsternde Frauenstimme verkündet in einer Endlosschleife den Wasserpegel und nimmt damit Bezug auf sagenhafte Wassergeschöpfe wie Sirenen und Nixen.

Text: Sara-Duana Meyer