Serviervorschlag // Serving Suggestion

Serviervorschlag // Serving suggestion

Installation /  mixed media
Exposicoes Braco de Prata /  Lisbon / 2009
collaboration with Susi Gelb

 

In a courtyard on the grounds of a former weapon factory in Lisbon two exemplary facades can be found built up against the protection wall to the street, presenting a wall of windows and a porch. The extreme modular sobriety of the design seems like a foreign object in the spent, lively and demised factory site. A closer inspection reveals that the objects are pure presentation scenes that have no spatial depth and thus are completely uninhabitable.
Upon research we found out that we were facing ten-year-old relics of a failed project by the famous architect Renzo Piano, in which the entire area should be transformed into a luxury condominium. Of the massive plans only these two by now run down and shabby exemplary facades remained, which served as storage space for old machines and cat shelter when we discovered them. The two facades were cleaned, renovated and partially rebuilt by us so that it was now possible to actually live in the interiors. Also, even the unchanged two-dimensional flat facades achieved a sudden homely atmosphere through lighting and suggested a certain spatial depth.

 

Auf dem Gelände der ehemaligen Lissabonner Waffenfabrik befanden sich im Innenhof an der Schutzmauer zur Straße zwei Musterfassaden, die eine Fensterfront und eine Veranda präsentierten. Die extreme, modulare Sachlichkeit des Designs wirkte wie ein Fremdkörper in dem verlebten, belebten und abgelebten Gelände der Fabrik. Bei näherem Hinsehen fiel auf, dass es sich bei den Objekten um reine Präsentationskulissen handelt, die keinerlei Tiefenraum besitzen und somit komplett unbewohnbar sind.
Unsere Nachforschungen ergaben, dass es sich um Relikte eines gescheiterten, ca. zehn Jahre alten Projektes des Stararchitekten Renzo Piano handelte, bei dem das gesamte Gelände in eine Luxuswohnanlage umgewandelt werden sollte. Von den großen Plänen blieben nur diese zwei mittlerweile sehr heruntergekommenen Fassadenmuster übrig, die als Abstellplatz für alte Maschinen und Katzenunterschlupf dienen. Die zwei Musterfassaden wurden von uns geputzt, renoviert und teilweise so umgebaut das man in den nun beleuchteten Innenräumen wirklich wohnen könnte. Auch die noch flachen Fassaden wirken durch das Licht plötzlich wohnlich und suggerieren eine gewisse räumliche Tiefe.